Literatur zum Thema Psychopharmaka
Um sich zum Thema Psychopharmaka kundig zu machen, empfehle ich wärmstens Josef Zehentbauer - Chemie für die Seele, 10. Aufl. 2006, 19,90 Euro.
Das Buch ist für Laien gut verständlich, es ist sehr übersichtlich. Die Psychopharmaka werden nach Klassen (Neuroleptika, Antidepressiva usw.) abgehandelt. Tabellen innerhalb einer Klasse erleichtern die Einordnung und Vergleichbarkeit eines Psychopharmakons mit anderen Psychopharmaka. Ein Medikamenten- und Wirkstoffregister erleichtert das Auffinden einer bestimmten Substanz.
Das Buch ist kritisch aber nicht radikal. Der Autor ist Arzt und Psychotherapeut mit eigener Praxis in München. Das Buch steht in fast jeder Stadtbücherei.
Die psychiatrische Sicht ist am knappsten und klarsten in Asmus Finzens - Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen dargestellt. Dieses Buch kostet 14,90 Euro. Auch hier bietet die Stadtbücherei eine gute Chance.
Die möglichen Schäden des Psychopharmakakonsums beschreibt Peter Lehmann sehr ausführlich in den 2 Bänden von Schöne Neue Psychiatrie. Das Buch ist eher ein Lexikon und kostet 34,80 Euro.
Zum Absetzen siehe unsere hier veröffentlichten Anleitungen und Peter Lehmann (Hg.) - Psychopharmaka absetzen, 3. Aufl. 2008 für 19,90 Euro.
Die Einflußnahme der Pharmakonzerne auf die Verschreibungspraxis der Ärzt/inn/e/n ist in Kurt Langbein u.a. - Gesunde Geschäfte, Die Praktiken der Pharmaindustrie, Köln 1981 beschrieben. Leider ist das Buch vergriffen. Etwas schwächer, aber im Buchhandel erhältlich ist Jörg Blech – Die Krankheitserfinder für 8,90 €. Die Bibel zum Thema Einflussnahme der Pharmakonzerne ist Marcia Angell – Der Pharmabluff, Wie innovativ die Pharmaindustrie wirklich ist für 24,80 €. Die Ärztin und renommierte Medizinjournalistin entzaubert am Beispiel USA den Mythos einer Branche. Sie räumt mit dem Märchen auf, dass die hohen Arzneimittelpreise durch die Forschungs- und Entwicklungskosten begründet sind.
Am lohnendsten von all diesen Werken ist aber “Chemie für die Seele”. Man kann sich hier auch auf die Lektüre einzelner Kapitel beschränken. Diese sind in sich abgeschlossen.